Als ich erwachte, war es taghell. Ich lag allein in der kleinen Schlafkammer mit dem großen Gemeinschaftsbett. Von der Wohnküche hörte ich durch die geschlossenen Türen gelegentlich Stimmen und Geschirrklappern herüber. Gut erholt, wenn auch leicht fröstelnd schlug ich die Bettdecke zurück, stand auf und sah aus dem halb geöffneten Fenster, aus dem ein Hauch frischer, eiskalter Bergluft hereinwehte. Die Gipfel der gegenüberliegenden Bergkette glitzerten im hellen Sonnenlicht, während der Talgrund noch in tiefem Schatten lag. Gut gelaunt suchte ich nach meinem Rucksack, um meine Morgentoilette zu absolvieren - und fand ihn nicht. Stattdessen lag da nur ein rosa Slip und ein einfaches, knielanges Damenkleid aus naturfarbenem Leinen am Fußende des Betts - just an der Stelle nahe der Mitte, wo ich geschlafen hatte. Das konnte doch wohl nicht für mich hier bereitgelegt worden sein? Ich sah mich gezwungen, in Nelas geliehenem Nachthemd und barfuß - meine Schuhe hatte ich wie alle Anderen